Gleichzeitig will Kogler Anreize für Mehrfamilienhausbesitzer und Eigentümer schaffen, auf Heizsysteme aus regenerativen Quellen umzusteigen. Laut der „Heute“-Zeitung wäre eine 80-Quadratmeter-Wohnung bei 25 Prozent Rabatt um durchschnittlich 1.626 Euro pro Jahr günstiger.

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) bei den Sommergesprächen

Als mögliche Hilfe für Mieter, die keine Möglichkeit haben, ihre Heizung selbst umzubauen, nannte Kogler die Preissenkung bei Richtmieten.

Bundeskanzleramt: „Kein Denkverbot“

Auf Anfrage der APA teilte das Justizministerium am Mittwoch mit, dass die Redaktion im Gange sei. Es ist nicht klar, wann es fertig sein wird. Bundeskanzleramt Karl Nehammer (ÖVP) sagte zu Koglers jüngstem Vorschlag: „In der aktuellen Situation sollte es keine Denkverbote geben.“ Auch als Kogler eine Steuer auf Supergewinne forderte, hatte die ÖVP gesagt, es gebe “kein Denkverbot”. Man wolle gar keinen Vorschlag ablehnen, hieß es bei dem No-Holds-Barred-Prinzip, erklärte ein Kanzlersprecher gegenüber der APA. öffentliche Diskussion

Inflation: Wie kann man den Haushalten helfen?

Inhaltlich wird sich das Kanzleramt allerdings erst nach Vorlage eines konkreten Vorschlags äußern. Wie im Sommerkabinett vereinbart, wird die Strompreisbremse vorrangig bearbeitet. Hier will die Regierung ihr Modell bis Ende August entwickeln.

SPÖ dafür, FPÖ und Eigentümer dagegen

Die Zustimmung kommt vom SPÖ-nahen Mieterbund. Bereits im November 2021 wurde eine 25-prozentige Senkung der Richtpreise für nicht klimafreundliche Gebäude beantragt. Jetzt habe Kogler schnell “aus der Hüfte geschossen”, aber das sei besser als nichts, sagten sie heute. Die FPÖ lehnte den Vorschlag ab. Das Mietrecht werde noch unübersichtlicher, sagte FPÖ-Bausprecher Philipp Schrangl. Stattdessen braucht es Sanierungsanreize, etwa durch Ausweitung des vollen Geltungsbereichs des Gesetzes auf thermisch und energetisch ungünstige Bausubstanz. Klar ist dagegen die Eigentümerseite. Der Verband der Parlamente und Grundeigentümer (ÖHGB) hält Koglers Vorschlag für unpraktischen Populismus. Denn weder Eigentümer noch Eigentümer können sich die Heizquelle aussuchen, da es im Moment keine Alternativen gibt, auf nicht-fossile Brennstoffe umzusteigen. Pellets oder Wärmepumpen werden vielerorts nicht diskutiert und auch Fernwärme ist nicht überall verfügbar. ORF.at/Christian Öser Die Eigentümerseite steht dem Vorschlag wenig überraschend ablehnend gegenüber

Zehntausende Haushalte waren betroffen

Das Richtwertgesetz regelt Altbaumietverträge, die nach dem 1. März 1994 abgeschlossen wurden. Neben den Richtwerten gibt es Zu- oder Abschläge, beispielsweise für Ausstattung und Lage der Ausstattung. Im Frühjahr dieses Jahres wurden die Richtpreise inflationsbereinigt um sechs Prozent angehoben. Laut „Presse“ gibt es rund eine Viertelmillion Wohnungen mit Referenzmieten, die größtenteils in Wien liegen und mit Erdgas beheizt werden.