„In dieser herausfordernden Position geht es um Kompetenz, militärische Expertise, Verantwortung und das richtige Gespür für unsere Streitkräfte, für unsere Soldatinnen und Soldaten und für alle, die in den Streitkräften tätig sind. All diese Eigenschaften bringt Generalleutnant Striedinger mit“, sagt Tanner.
Elf Kandidaten, drei qualifiziert
Insgesamt gab es elf Kandidaten für die Stelle. Sieben bewertete der Bewertungsausschuss mit „sehr geeignet“ und drei weitere mit „sehr geeignet“. Ein Bewerber sei lediglich „weniger geeignet“. In der Endrunde des Bewerbungsverfahrens führte Tanner am Dienstag Einzelgespräche mit allen Interessenten und informierte Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Oberbefehlshaber der Streitkräfte, und seinen Adjutanten Generalleutnant Thomas Starlinger. , für ihre Auswahl am Mittwoch. Der Präsident hat die Aufgabe, die Entscheidung des Ministers zu überprüfen und den Stabschef zu ernennen.
Stridinger will die militärische Landesverteidigung stärken
„Ich kenne die Verantwortung dieser hohen Position“, wurde der neue Stabschef Stridinger in der Sendung zitiert. Gemeinsam mit Tanner und den Joint Chiefs of Staff wolle er das Militär “in eine neue und starke Zukunft” führen und sich inmitten der politischen Sicherheitskrise in Europa wieder auf die Stärkung der nationalen militärischen Verteidigung konzentrieren, sagte Stridinger. Noch vor zwei Jahren musste er sich der Kritik stellen, dass die Landesverteidigung keine Kernaufgabe des Militärs mehr sei. Als einer der Leiter des GECKO-Coronavirus-Beratungsgremiums ist er wegen seiner Tarnauftritte in die Kritik geraten.
Seit 20 Jahren in Führungspositionen
Der 60-Jährige ist seit 20 Jahren in leitenden Positionen bei der Bundeswehr tätig. Der gebürtige Wiener Neustädter ist seit 2002 Leiter des Generalstabsamtes und Leiter der Generalstabsabteilung und damit zuständig für die direkte Unterstützung des Generalstabschefs und die Koordination des Generalstabs mit der politischen Führung des Bundes Abteilung. 2006 wurde er als Kommandeur des österreichischen Kommandos und Einsatzkommandos Nord der Mission EUFOR ALTHEA in Bosnien-Herzegowina eingesetzt. 2011 wurde Stridinger Kommandant der Militärverwaltung Niederösterreich, 2016 wechselte er als Militärchef ins Wehramt, seit 2020 ist er Stabschef von Verteidigungsminister Tanner. Ab Juli 2021 ist er Leiter der Generalstabsdirektion und stellvertretender Stabschef. Wenn alles nach Plan läuft, wird Stridinger im Oktober zum Stabschef ernannt. Mit der umstrittenen Armeereform hat der Generalstabschef nun eine Doppelfunktion: Als Person ist er Teil des Ministeriums und gleichzeitig Generaldirektor der Landesverteidigung. Angesichts der zu erwartenden fiskalischen Anpassung der Streitkräfte hat die Position zuletzt an Bedeutung gewonnen. Zudem muss der Stabschef dafür sorgen, dass die neue, lange umstrittene Neuordnung des Militärs funktioniert.
SPÖ will Stridinger „an seinen Taten messen“
SPÖ-Sprecher Robert Leimer kündigte an, seine Partei werde Stridinger “an seinen Taten messen”. „Als SPÖ werden wir genau beobachten, wie der künftige Stabschef Striedinger sein Amt ausübt und sich mit der militärischen Landesverteidigung auseinandersetzt. In der Kurtz-Ära hatte er sie als politisch opportunistisch und vernachlässigbar eingestuft“, sagte Leimer in der Sendung. Die ÖVP begrüßte Tanners Entscheidung erwartungsgemäß. „Mit Generalmajor Rudolf Stridinger wird der richtige Mann neuer Stabschef der Bundeswehr. In einem fairen und offenen Verfahren hat er sich als bester Mann für diese verantwortungsvolle Aufgabe qualifiziert“, sagte ÖVP-Nationalverteidigungssprecher Fritz Offenauer.