Nachts würden die Hochbehälter und Stauseen wieder gefüllt, aber „wenn jetzt vier Becken gleichzeitig gefüllt werden, geht das nicht mehr“, begründete der Bürgermeister den Appell auf der Homepage der Gemeinde. Dort wird die Gemeinde “dringend gebeten, das Besprengen von Rasenflächen und das Befüllen von Becken etc. zu unterlassen.” um die Trink- und Löschwasserversorgung aufrechterhalten zu können. Laut Schragl sind einige Hausbrunnen in Traunkirchen ausgetrocknet. Mit ein, zwei Tagen Regen werde sich die Situation normalisieren, hofft er.

“Kein Grund zur Sorge, etwas zum Nachdenken”

Pinsdorfs Bürgermeister Jürgen Berchtaler (SPÖ) wendet sich via Social Media an die Bevölkerung und fordert „den Wasserverbrauch auf das absolut Notwendige zu reduzieren und beispielsweise auf das Gießen von Grünflächen und das Waschen von Autos zu verzichten“. Nachsatz: “Kein Grund zur Sorge, nur etwas zum Nachdenken.” Schragl kündigte an, dass die aktuelle Situation ein Grund sei, in den kommenden Jahren weitere Quellen zu öffnen. Doch das helfe nur mittelfristig, denn „alle Gemeinden, deren Wasserversorgung über Quellen erfolgt, haben Schwierigkeiten“, erklärte der Geologe Peter Baumgartner vom Amt Geotraunkirchen im APA-Interview. Dafür kann es zwei Gründe geben: Zum einen die Abnahme des Gesamtniederschlags pro Jahr, zum anderen die kürzeren und stärkeren Niederschläge, weil dann weniger Wasser in den Untergrund versickert und das Wasserreservoir abnimmt. „Die Quellen sind an das Klima und die Niederschläge der letzten 400 bis 800 Jahre angepasst“, sagt Baumgartner. Allerdings hätten Niederschlagsmenge und -dauer durch die Erderwärmung völlig andere Ausprägungen angenommen. Durch Niederschläge wird weniger Grundwasser gebildet. Das liegt an vielen versiegelten Flächen und massiven Niederschlägen, die der Boden nicht aufnehmen kann. Eine Wasserversorgung aus ausgedehnten Grundwasserkörpern ist weniger gefährdet, eine aus einem Talgrundwassersystem, wie z. B. am Ebensee, weniger gefährdet. „Hier könnte man 1.000 Liter pro Sekunde fördern und dem Grundwasser würde nichts passieren“, rechnete Baumgartner vor.