Angesichts steigender Energiekosten schärfen derzeit viele Museen ihre Energieeffizienz-Maßnahmen nach – von der Beleuchtung über die Heizung bis hin zur Renovierung der Klimaanlage, die etwa im nächsten Jahr im Kunsthaus Wien erwartet wird.
17.08.2022 00.00
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Der Umbau soll im kommenden Sommer beginnen und das Kunsthaus muss für rund sechs Monate geschlossen bleiben. „Wir haben Gebäudetechnik, die dringend saniert werden muss. Und als nächsten wichtigen Schritt zur Klimaneutralität des Kunsthauses planen wir, die Befeuchtungs- und Klimalüftungsanlagen zu erneuern und auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Hier wird zum Beispiel die Geothermie in Frage gestellt“, sagte Museumsdirektorin Gerlinde Riedl gegenüber „Wien heute“. Auch in der Ausstellungsfläche wird großer Wert auf die Materialauswahl gelegt. „Wir versuchen, Ausstellungsarchitektur zu recyceln. Und im Infrastrukturbereich haben wir in den letzten Jahren bereits die Lichttechnik auf LED umgestellt.“
Museen sparen wegen Energiekrise
Aufgrund steigender Preise schärfen sich viele Bereiche der Kunst wieder. Von der Beleuchtung und Heizung bis zur Klimaanlagensanierung.
MQ will Vorreiter bei erneuerbaren Energien sein
Die ehemalige Direktorin des Kunsthauses, Bettina Leidl, leitet nun das Museumsquartier. Auch er will die Weichen stellen – „weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien“. Die Bewässerung erfolgt mit Grundwasser, die Beleuchtung muss rechtzeitig reduziert werden. Als erste Vorboten einer weiteren Begrünung des Areals wurden Maulbeerbäume vor dem MQ frisch gepflanzt. Auch eine Photovoltaikanlage ist geplant.
Die Heizung kehrt in die Nationalbibliothek zurück
Eines befindet sich bereits im Magazin der Österreichischen Nationalbibliothek in Haringsee. Die meisten Standorte in Wien haben auf LED-Beleuchtung umgestellt. Nun sinkt auch die Temperatur in den Lesesälen. „Jetzt haben wir im Winter etwa 23, 24 Grad. Auf 22 oder 21 Grad zu gehen ist vernünftig. Das gilt aber auch für die Stabsstellen“, sagte Bundesmuseumssprecherin Johanna Rachinger. Sie möchten auch mehr Online-Sitzungen durchführen, um Tausende von Meilen zu sparen. Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur haben alle Bundesmuseen ein Projekt entwickelt, „dass wir unsere CO2-Emissionen tatsächlich ermitteln und auf Basis dieser Ermittlungen dann Zielwerte für Reduktionen festlegen können“, berichtet Rachinger. Zwischen energieeffizienten Maßnahmen und der optimalen Aufbewahrung von Kunstschätzen muss in naher Zukunft so viel getan werden.