Der in Emden geborene und in Hamburg aufgewachsene Regisseur erlernte sein Handwerk an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. 1971 landete er mit dem Thriller Tatort Blechschaden auf Anhieb einen Hit. Die Folge „Maturitätszeugnis“ mit Nastassja Kinski machte ihn und die blutjunge Schauspielerin über Nacht berühmt. Petersen brach 1977 mit dem Film „The Consequence“, in dem es um schwule Liebe geht, Tabus.

“Für mich war das Leben immer eine Reise um die Welt”

Das Filmepos „Das Boot“ (1981) über die Besatzung eines deutschen U-Bootes im Zweiten Weltkrieg mit Jürgen Prochnow und Herbert Grönemeyer ebnete Petersen den Weg nach Hollywood. Seit 1987 lebte der Regisseur mit seiner Frau in Los Angeles. Dorthin brachte er Hollywoodstars wie Clint Eastwood („In the Line of Fire“), Dustin Hoffman („Outbreak“), Harrison Ford („Air Force One“), George Clooney („The Tempest“) und Brad Pitt („ Troy” “) vor der Kamera. Petersens Erfolgsgeschichte litt nur unter dem Film „Poseidon“ (2006). Der rund 160 Millionen Dollar teure Katastrophenthriller ist weltweit gescheitert. Es war ein Schock, gab der Regisseur zu. “Ich musste mir Zeit nehmen und über viele Dinge nachdenken.” Petersen kehrte 2016 für ein Remake seiner alten TV-Komödie „Vier gegen die Bank“ aus den 1970er Jahren in seine Heimat zurück, in dem Schwindelfilm mit Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Jan Josef Liefers und Michael „Bully“ Herbig zu sehen war. 2021, mitten in der Corona-Pandemie, plante Petersen ein weiteres Regieprojekt in Deutschland – eine Liebesgeschichte über einen KGB-Agenten und einen jungen Ostdeutschen, basierend auf einer wahren Begebenheit, kurz vor dem Mauerbau. Aber das sollte nicht mehr passieren. Die Pandemie zwang den Regisseur zu einer längeren Pause. Mit 80 Jahren trauerte er ihm nach und hoffte, bald wieder in den Arbeitsalltag zurückkehren zu können. „Du musst wieder raus. Für mich war das Leben immer eine Reise um die Welt, immer mit neuen Menschen und Gruppen.”