16.08.2022, 20:13 Uhr
Im März 2019 fuhren zwei Autos mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit über die Köhlbrandbrücke in Hamburg. Ein Auto geriet ins Schleudern – der Beifahrer starb bei dem anschließenden Unfall. Der Fahrer dieses Autos wird nun verurteilt, der Fahrer des anderen freigesprochen. Im Prozess um ein tödliches Autorennen über der Hamburger Köhlbrandbrücke hat das Landgericht Harburg einen der beiden Angeklagten freigesprochen. Das Gericht verurteilte den anderen Fahrer wegen Totschlags zu einer Geldstrafe von 120 Tagen und jeweils 60 Euro. Nach Überzeugung des Volksrichters konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden, dass es sich bei der Fahrt zwischen den beiden Autos am späten Nachmittag des 25. März 2019 tatsächlich um ein illegales Autorennen gehandelt habe. Ob es eine Einigung gebe, die Truppe bei höchstmöglicher Geschwindigkeit zu testen, sei offen, sagte der Vorsitzende Richter Felix Lautenschlager. Laut Anklageschrift sollen die beiden Angeklagten im Alter von 25 und 29 Jahren mit 70 bis 100 Stundenkilometern auf der Finkenwerder Straße bis zur Köhlbrandbrücke gefahren sein, eine Distanz von nur 1,5 bis 2 Metern. Auf der Brücke geriet der 25-Jährige dann mit seinem Auto bei 138 bis 164 Stundenkilometern ins Schleudern und kollidierte mit einem Lastwagen. Sein älterer Bruder auf dem Beifahrersitz wurde tödlich verletzt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Brücke beträgt 60 km/h. Mit dem Urteil kam das Gericht den Forderungen der Verteidiger nach. Die Staatsanwaltschaft hatte für den 25-Jährigen acht Monate Haft und für den 29-Jährigen eine Geldstrafe von 40 Tagessätzen zu je 60 Euro gefordert. Sowohl die Autos als auch die Führerscheine der Angeklagten sollten beschlagnahmt werden. Nach der Verkündung des noch nicht rechtskräftigen Urteils übergab der Richter den beiden Angeklagten die beschlagnahmten Führerscheine.