EM 2022: Lückenkemper sprintet eindrucksvoll über 100m zu Gold 16 Bilder Das Programm der Europameisterschaft Foto: AFP/FABRICE COFFRINI
Liveblog München Vom 11. bis 21. August werden im Rahmen der Europameisterschaft mehrere Europameisterschaften in München ausgetragen. Mit uns verpassen Sie keine wichtigen Neuigkeiten. Sprinterin Gina Lückenkemper (Berlin) hat bei der Heim-EM in München eindrucksvoll Gold über 100 m gewonnen. Nach einem spannenden Finish im Olympiastadion siegte der 25-Jährige in 10,99 Sekunden vor dem zeitgleichen Schweizer Mujinga Kambundji. Bronze ging an den Briten Darryl Neita (11.00). „Ich bin euch unglaublich dankbar“, sagte Lückenkemper wütenden Fans, nachdem sie die Ziellinie überquert hatte, zusammengebrochen war und aus ihrem Bein blutete: „Ich habe so viel Adrenalin in mir.“ Gold gewann Verena Sailer zuletzt 2010 in Barcelona über 100 Meter für Deutschland. Lückenkemper holte in München die achte Medaille für die deutsche Leichtathletik, vor vier Jahren gewann sie in Berlin Silber. Titelverteidigerin und europäische Fußballerin des Jahres Dina Asher-Smith (Großbritannien) musste verletzungsbedingt absagen. Tatjana Pinto (Wattenscheid) und Rebekka Haase (Wetzlar) schieden im Halbfinale aus. Kaul wird zum König des Zehnkampfs gekrönt Zehnkampf-Ass Niklas Kaul hat bei der EM in München nach einem sensationellen Sprint-Finish die Goldmedaille gewonnen. Der 24-Jährige feierte den zweiten großen Triumph seiner Karriere nach dem WM-Coup von 2019. Mit 8545 Punkten siegte er am Dienstag vor dem Schweizer Simon Ehammer, der 8468 Punkte erzielte. Der Mainzer lag vor den letzten beiden Rennen noch auf dem siebten Platz, schaffte aber mit 76,05 m im Speerwurf und starken 1500 m in einer persönlichen Bestzeit von 4:10,04 die atemberaubende Wende. Der ehemalige WM-Dritte Kai Kazmirek von der LG Rhein-Neuwied wurde mit 8151 Punkten Achter. Mit dem Gewinn des EM-Titels folgte Kaul Arthur Abele nach, der vor vier Jahren in Berlin triumphierte und den letzten Zehnkampf seiner Karriere feierte. Der 36-Jährige aus Ulm wurde zunächst wegen eines angeblichen Fehlstarts vom Hindernislauf disqualifiziert, durfte nach erfolgreichem Protest aber weiter an den Start gehen. Abele kam mit 7662 Punkten nicht über den 15. und letzten Platz hinaus. Im ausführlichen Bericht. 11 Bilder Diese Sportarten sind enthalten Foto: dpa/Sven Hoppe Pudenz verpasste die Goldscheibe um acht Zentimeter – Vita holte Bronze Diskuswerferin Kristin Pudenz (Potsdam) hat Gold bei der Europameisterschaft in München nur um acht Zentimeter verpasst. Trotz neuer persönlicher Bestleistung von 67,87 m musste sich die Silbermedaillengewinnerin von Tokio der kroatischen Seriensiegerin Sandra Perkovic geschlagen geben, die mit 67,95 m Bronze Claudine Vita (Neubrandenburg) mit 65, 20 erreichte. Shanice Craft (Mannheim) komplettierte mit Platz sieben (62,78) das starke Ergebnis für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Titelverteidigerin Perkovic gewann ihren sechsten EM-Titel in Folge. Für Pudenz ist die Medaille der krönende Abschluss einer aufreibenden Saison. Als olympische Silbermedaillengewinnerin reiste sie mit hohen Erwartungen zu den Weltmeisterschaften nach Eugene, aber sie konnte dem Druck nicht standhalten und belegte einen enttäuschenden elften Platz. Zusammen mit ihrem spirituellen Coach Marc Uhlmann hat sie den Wettbewerb in den USA durchgearbeitet. “Das war eine Kopfsache”, sagte Pudenz und erinnerte sich an ihre Dominanz-Qualifikation am Montag: “Ich bin guter Dinge, dass es morgen nicht wieder vorkommt.” Er hatte recht. Auch Olympiasieger Jacobs gewinnt EM-Gold Marcell Jacobs ist der schnellste Mann Europas. Der italienische Medaillengewinner gewann Gold bei der Europameisterschaft in München mit einem Meisterschaftsrekord von 9,95 Sekunden über 100 m und schlug den britischen Titelverteidiger Jarnell Hughes (9,99). Bronze ging an seinen Landsmann Jeremiah Azu (10.13). Jacobs, der bei der WM in Eugene wegen muskulärer Probleme das Halbfinale verpassen musste, hatte bereits im Halbfinale den besten Eindruck hinterlassen. 1994 gewann der Brite Linford Christie nach seinem Olympiasieg als bislang letzter Europäer EM-Gold. Das DLV-Trio Owen Ansah, Lucas Ansah-Peprah (beide Hamburg) und Julian Wagner (Erfurt) schied im Halbfinale aus. Zuletzt stand Lucas Jakubczyk (Berlin) 2014 als Deutscher in einem EM-Finale über 100 m in Zürich. Ingebrigtsen erneut Europameister über 5000m – Parsons guter Sechster Deutsche Läufer konnten im EM-Entscheid über 5000 m nicht ins Medal Race einbrechen: Während der norwegische Weltmeister Jakob Ingebrigtsen seinen Titel im Münchner Olympiastadion in 13:21,13 erfolgreich verteidigte, lief Sam Parsons (Frankfurt) als 13. bester deutscher Starter :30,38 Minuten und wurde Sechster. „Was für ein Erlebnis, hier in München zu laufen, es war wirklich der Hammer“, sagte Parsons der ARD über die beeindruckende Kulisse vor 40.000 Zuschauern. Der deutsche Second Baseman Davor Aaron Bienenfeld (Hanau-Rodenbach) belegte in 13:45,63 den 20. Platz. Mohamed Mohamed (Dortmund), der am Vortag im 1500-Meter-Lauf gestürzt war und ausfallen musste, trat aus gesundheitlichen Gründen nicht an. Die nachträgliche Nominierung war aufgrund der kurzfristigen Absage nicht mehr möglich. Richard Ringer, der überraschend den Marathon in München gewann, gewann 2016 mit Bronze Deutschlands letzte EM-Medaille über 5000 m in Amsterdam. 8 Bilder Das sind die Highlights der Leichtathletik-Europameisterschaft Foto: dpa/Gregor Fischer Achter Bahngold – Deutsche Bahnrad-Asse schließen EM mit Triumph ab Auch bei der letzten Entscheidung der Europameisterschaft in München bewiesen die deutschen Asse des Bahnradsports ihre Klasse. Die zweifachen Weltmeister Roger Kluge und Theo Reinhardt gewannen am Dienstagabend Gold im Zweier-Mannschaftswettbewerb. Nach 50 km hatte das Duo 101 Punkte auf dem Konto und verwies damit Frankreich (91) und Belgien (58) auf den zweiten Platz. Für Reinhardt war es die zweite Medaille nach Silber im Ausscheidungsrennen. Kluge, der beim Punktefahren in München Vierter wurde, stand erstmals auf dem Podium. Für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war es die 13. Leichtathletik-Medaille bei der heimischen Europameisterschaft. Achtmal ging der Titel an den deutschen Verband. Gehen Sie zum Artikel. Lückenkemper über 100m als Drittschnellster im Finale Europa-Vizepräsidentin Gina Luckenkeber (Berlin) läuft über 100 Meter bei der Heim-EM in München erneut um die Medaillen. Die deutsche Meisterin zog als Zweite in ihrem Halbfinale hinter Co-Champion Daryl Neita (GB/10,95) in 11,11 Sekunden ins Finale (22.25 Uhr/ARD) ein. Lückenkemper lief im Halbfinale die drittschnellste Zeit, doch ihre Staffelkollegen hatten keine Chance, als eine der beiden Zeitbesten das Finale zu erreichen. Rebekka Haase (Wetzlar/11,52) und Tatjana Pinto (Wattenscheid/11,55) scheiterten mit schwachen Zeiten. Auch die anderen Favoriten zeigten keine Schwäche, wie die Verteidigerin und Jahresbeste Dina Asher-Smith (UK/11.15) und die starke Schweizerin Mujinga Kabunji (11.05). Lückenkemper ist in diesem Jahr mit einer Zeit von 10,99 Sekunden die Nummer vier in Europa. Hochsprung-Trio im Finale Die deutschen Hochspringer um Titelverteidiger Mateusz Przybylko haben das Finale der EM in München erreicht. Przybylko, Europameister von Berlin 2018, gehörte mit 2,21 m zu den besten zwölf Startern.Im Finale am Donnerstag (20.05 Uhr/ARD) stehen außerdem Tobias Potye (München) und Jonas Wagner (Dresden), die ebenfalls 2,21 m sprangen. Przybylko bewies im Qualifying starke Nerven: Nach zwei ungültigen Sprüngen sprang der 30-Jährige im dritten Anlauf nur auf 2,17 m und vermied damit ein frühes Finish. Die folgenden 2,21 m überwand der Leverkusener im ersten Durchgang. „Bei Quali geht es immer ums Überleben – im Finale werden die Karten neu nummeriert. Ich war sehr nervös, wollte unbedingt spielen und natürlich vor heimischem Publikum“, freute sich Przybylko über die gute Stimmung im Münchner Olympiastadion am Dienstagnachmittag: „Mega, das war bombastisch. Ich hoffe, dass sie im Finale noch besser sein werden.” 2018 gewann Przybylko in einem spektakulären EM-Finale mit 2,35 m Gold, scheiterte dann aber klar an der Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2019 in Doha und Olympia 2021 in Tokio. Bei den Eugene-Weltmeisterschaften erreichte Rinanos mit einem Sprung von 2,24 m das Finale und wurde in den USA Zwölfter. Lea Sophie Friedrich gewinnt Gold im Keirin Lea Sophie Friedrich hat den Siegeszug der deutschen Sprinter bei der Leichtathletik-EM fortgesetzt. Die 22-jährige Weltmeisterin gewann am Dienstag Gold im Keirin und sicherte sich nach dem Triumph im Teamsprint ihren zweiten Münchner Titel. Friedrich verwies Urszula Los aus Polen und Olena Starikova aus der Ukraine auf ihre Ämter. „Mir wurde kurz vor dem Start klar, Lea, du musst diesen Titel verteidigen, dafür musst du kämpfen“, sagte die alte und neue Europameisterin der ARD und gestand: „Ich würde gerne mit Emma auf dem Podest stehen Hinze, leider lief es gestern nicht so gut, deshalb war ich enttäuscht. Aber mein Ehrgeiz hat mich nicht verlassen.” Friedrich wurde beim Sprintsieg von Emma Hinze am Vortag Vierter. Die dreimalige Europameisterin Emma Hinze entschied sich, nicht am Keirin teilzunehmen. Friedrich und Hinze (Teamsprint, Zeitfahren,…