Tessin: “Wir haben bei offener Tür geschlafen und der Fuchs hat uns gebissen”
Ein Paar wurde im Urlaub im Tessin von einem schlafenden Fuchs gebissen. Laut einem Experten kann dies passieren, wenn Tiere ihre natürliche Scheu verlieren. 1/4 Nach der Bissattacke lag der Fuchs wie eine Katze im Garten, erinnert sich der Basler Bieter. Privatgelände Dieses Foto wurde von dem Paar kurz nach der Bissattacke gemacht. Privatgelände Die Wunden wurden im Krankenhaus desinfiziert und versorgt. Privatgelände
Diesen Urlaub im Tessin haben sich JL und seine Frau anders vorgestellt: Das Paar wurde im Schlaf Opfer einer Fuchsbissattacke. Die Verletzungen wurden im Krankenhaus behandelt. Am nächsten Tag entdeckten sie, dass der Fuchs von einem Nachbarn gefüttert wurde. Ein Wildtierexperte warnt: Füchse sollten nicht gefüttert werden.
Ein Fuchs sorgt im Tessin für Aufsehen: JL* und seine Frau machten kürzlich Urlaub mit Freunden in der Nähe des Lago Maggiore. Eines Nachts wachten sie mit starken Schmerzen auf und entdeckten einen Fuchs mit den Vorderbeinen in ihrem Bett. „Er hat uns in die Beine gebissen. Das Laken war voller Blut”, sagt L. Laut dem 70-Jährigen befindet sich das Gästehaus, in dem sie geschlafen haben, im Erdgeschoss – mit einer Terrasse und einem Garten dahinter. «Im Sommer schlafen wir immer bei offener Tür, bisher ist nichts passiert», sagt der Basler Bieter. “Der Fuchs muss da reingekommen sein.” Als das Paar nach dem ersten Schock aufstand, rannte das Tier in den Garten. “Er lag da wie eine Katze und sah bequem aus.”
Das Ehepaar wurde gegen Tollwut geimpft
Der Hausbesitzer fuhr die beiden anschliessend ins Spital nach Locarno. Dort wurden die Wunden gereinigt und desinfiziert, es musste nicht genäht werden. “Aber sie haben uns eine Tollwut- und Tetanusimpfung gegeben.” Seit 1999 ist die Schweiz offiziell tollwutfrei. «Da man aber nicht erkennen kann, ob der Fuchs aus Italien stammt, wollte man auf Nummer sicher gehen.» Später riefen sie auch beim Tropeninstitut Basel an und informierten es über den Vorfall. Auf Anfrage von 20 Minuten bestätigt das Tropeninstitut den Anruf. Am nächsten Tag stellte das Paar fest, dass sie nicht die einzigen waren, die von dem Fuchs gebissen wurden: Ein Kind, das mit seiner Mutter auf einer Veranda übernachtet hatte, soll Opfer geworden sein. “Uns wurde gesagt, dass ein Nachbar offenbar den Fuchs füttert.” L. versteht das nicht: “Das ist sehr dumm, denn so verlieren sie ihre natürliche Zurückhaltung.”
“Wenn Sie Füchse füttern, können sie ihre natürliche Scheu verlieren”
Diese Einschätzung teilt auch Simon Meier, Geschäftsführer von Wild Animal Switzerland. „Viele Wildtiere haben gelernt, dass es Nahrungsquellen in der Nähe von Menschen gibt. Wenn sie dann gefüttert werden, können sie ihre natürliche Schüchternheit verlieren und Probleme verursachen.” Laut Meier können Wildtiere wie Füchse mit der Zeit frech und aufdringlich werden. „Das kann zu heftigen Bettel- oder gar Beißattacken führen, wenn sie kein Futter bekommen.“ Das Füttern von Tieren ist vielerorts verboten und meist unnötig: „Wilde Tiere finden in der Natur meist genug Nahrung.“ Wer immer noch traurig ist, kann Wassertanks anlegen, sagt Meier. „Allerdings ist zu beachten, dass von diesen keine Gefahr für Wildtiere etwa durch Ersticken ausgeht. Sie sollten auch so weit wie möglich von Gebäuden oder potenziellen Quellen menschlicher Nahrung entfernt platziert werden.“ *Name der Redaktion bekannt Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.