Ein schwerer Unfall mit drei Toten am Montag rückt den geplanten Ausbau der Ennstal-Autobahn (B320) wieder in den Fokus.  Einige Teilprojekte sind bereits abgeschlossen, ein weiteres wird voraussichtlich im Herbst fertiggestellt.          
     16.08.2022 13.29       
     Ab heute, 13:29 Uhr online

Auf der 80 km langen Ennstalstraße zwischen Liezen und Mandling kommt es jährlich zu überdurchschnittlich vielen tödlichen Verkehrsunfällen. Erst am Montag starben bei einem Frontalzusammenstoß auf der Umfahrung Schladming drei Menschen – mehr als drei Tote nach einem Verkehrsunfall bei Schladming.

Eine Verlängerung bis 2029 ist geplant

Daher wird seit einigen Jahren die Verlängerung der B320 gefordert. Der Bau einer Autobahn scheiterte vor Jahren unter anderem an Bürgerinitiativen und der Tatsache, dass die Landmine in der Gegend lebt. 2018 legte die steirische Landesregierung schließlich ein Maßnahmenpaket zum Ausbau der ehemaligen sogenannten Gastarbeiterroute vor. Bis 2029 sollen insgesamt rund 25 Millionen Euro investiert werden, um die B320 sicherer zu machen. Insgesamt sind zwölf Einzelprojekte geplant, sagt Andreas Tropper, Leiter des Staatlichen Hochbauamtes: „Aufgrund von Flächenangeboten und Änderungen in der Raumplanung sind wir auf zwölf beschränkt, von denen zwei Projekte abgeschlossen sind. Das war unser Größtes, nämlich die Abzweigung bei Trautenfels und die dazugehörigen Wege bei Tipschern.“

Widerstand gegen Teilprojekte

Das Projekt „Rückbau der B320 bei Ennsling“ befindet sich bereits im Bau und wird voraussichtlich im Herbst abgeschlossen sein. Sechs weitere Projekte, wie die Anschlüsse nach Wörschach Ost oder der Anschlusspunkt zum geplanten Zentralkrankenhaus Stainach, sind in Planung. Bei zwei Projekten regt sich jedoch sowohl seitens der Kommunen als auch seitens der Privatwirtschaft Widerstand: „Bei den beiden Projekten handelt es sich um die Streckentrennung bei Pichl und die Verbindung Oberhaus-Lehen. Im Moment haben wir keine Chance, das Land zu erobern.“ In Schladming selbst ist der Bau einer dritten Fahrspur zwischen Schladming West und Schladming Mitte geplant. Der tragische tödliche Unfall am Montag konnte jedoch nicht verhindert werden, da die Brücke verbreitert werden musste. Aber das ist nicht im Maßnahmenpaket des Landes enthalten.

Kein konkreter Plan für den Engpass Liezen

Eine Lösung für den Stau in Liezen gibt es noch nicht. Dort würden die Gespräche mit der Stadt fortgesetzt, hieß es, aber das Land wünsche sich einen Umweg: „Länge ist definitiv ein Thema für Abweichungsstudien. Aber ich denke, es wird ein Abstecher südlich von Liezen.“ Tropper hofft, noch in diesem Jahr eine Einigung mit der Community zu erzielen.