Der Fahrer des Trierer Amok soll lebenslang hinter Gittern sitzen Amokfahrer Bernd W. (51) ist mit einem Landrover in die Fußgängerzone in Trier (Rheinland-Pfalz) gefahren, um Menschen zu töten. Der Betrunkene (1,12 Promille) verletzte 24 Frauen, Kinder und Männer schwer. Fünf Menschen starben, darunter ein Vater (45) mit seinem neun Wochen alten Baby. Jetzt muss er sein Leben hinter Gittern verbringen! Seit fast einem Jahr wird seine unglaubliche Tat vor dem Landgericht Trier verhandelt. Die Anklagen: Totschlag in fünf Fällen, versuchter Totschlag in weiteren 18 Fällen, davon 14 wegen gefährlicher oder schwerer Körperverletzung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr.
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Die Amokfahrt
- Dezember 2020, 13.45 Uhr: Bernd W. rennt mit seinem Land Rover durch die Trierer Innenstadt, jagt offenbar absichtlich Menschen!
Aus Richtung Basilika kommend fahren Sie zunächst bis zur Konstantinstraße und biegen dann an der Kreuzung mit der Brotstraße rechts in die Fußgängerzone ein. Dort beschleunigt er noch mehr, rast über die Brotstraße, die Grabenstraße, den Hauptmarkt und die Simeonstraße. An der Porta Nigra biegen Sie rechts in die Christophstraße ein. Dann hält er nach ein paar hundert Metern an, steigt aus und raucht eine Zigarette – bevor die Polizei ihn festnimmt.
Laut Staatsanwaltschaft wollte Bernd W. möglichst viele Menschen töten oder zumindest verletzen. Demnach richtete es sich „versehentlich und absichtlich gegen Passanten, die ahnungslos im Zentrum der Stadt spazieren und keine Gefahr sehen“.
Fünf seiner Opfer hatten keine Chance, starben sofort oder starben später im Krankenhaus. Andere wurden schwer verletzt, sind immer noch verletzt und werden psychologisch behandelt.
Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr in der Trierer Innenstadt nach dem Amoklauf am 1. Dezember 2020
Foto: Harald Tittel/dpa
Bernd W. tötete einen 73-jährigen Mann, einen 45-jährigen Zahnarzt und dessen neun Wochen alte Tochter, einen 52-jährigen Lehrer und einen 25-jährigen Schüler. Die Staatsanwaltschaft beantragte eine lebenslange Haftstrafe mit der Unterbringung des Mannes in einer psychiatrischen Abteilung. Anwälte der Opfer stimmten zu. Otmar Schaffarczyk, der den Bruder des getöteten 73-Jährigen vertritt, sagte dem Schützen: „Du bist dein eigener Mörder. Und ich bin mir sicher, dass Sie im geschlossenen Gefängnis Ihre Augen schließen werden.” Die 73-Jährige sei eine temperamentvolle Frau gewesen, die „ohne Vorwarnung in den Rücken geschlagen“ und getötet worden sei. Urteil: Lebenslange Haft! Das Landgericht Trier stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest und ordnete die Verlegung des Mannes in eine geschlossene psychiatrische Klinik an.