16.08.2022, 06:5416.08.2022, 07:48 Lisa Mamié, die «sehr, sehr oft» davon geträumt hat, an einem Grossanlass die Schweizer Nationalhymne zu hören, ist nach Flavia Rigamonti erst die zweite Schwimm-Europameisterin aus der Schweiz. In Rom zog Mamié zusammen mit ihren langjährigen Trainern Dirk Reinicke und Andrea Grassini aus dem Halbfinale am Sonntag die richtigen Schlüsse. Dabei lag die Schweiz anfangs weit vorne, doch auf den letzten 50 m kamen einige ihrer Konkurrenten gefährlich nahe. Schließlich sah sich die 23-Jährige von der Italienerin Martina Carraro überholt. Hier schwimmt Mamié an der Video-Europameisterschaft zu Gold: SRF Für das Finale über 200 m Brust wurde die Taktik daher leicht angepasst. Für Mamié ging es darum, die ersten 100 Meter mit etwas „losen Beinen“ zu absolvieren. Nur um dann den dritten und vierten Streifen zu verlängern – oder besser: weniger schnell zu brechen.

Bessere Spielklassifizierung

Tatsächlich hätte Carraro am Ende auch um das Gold gekämpft. Was auch Mamié nicht entging, die nach der halben Distanz Dritte war und fast acht Zehntel langsamer als im Halbfinale. Sie haben die Konkurrenz „aus dem Augenwinkel“ gesehen. „Aber ich habe mir gesagt: ‚Jetzt gibst du es nicht mehr her. Jetzt wirst du der Erste sein.’ Mamié zwischen Silber-Gewinnerin Martina Carraro (links) und Bronze-Gewinnerin Kotryna Teterevkova Bild: keystone Ganz anders dachte Mamié, als sie das Open-Air-Stadion Foro Italico betrat, wo ihre Familie unter den Zuschauern war. Ihr Motto war: „Einfach Spaß haben und alles geben, die Atmosphäre genießen.“ In diesen Momenten wollte die zweite EM in Budapest 2021 nicht darüber nachdenken, was im Rennen sein könnte.

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Noè Ponti für den zweiten? Noé Ponti ist am Dienstagnachmittag in Rom auf Kurs für seine zweite EM-Medaille. Der 21-jährige Tessiner, der am Sonntag über 100 m Brust Zweiter wurde, qualifizierte sich auch souverän als Drittschnellster für das Finale über die Doppeldistanz. Nur Weltrekordhalter Kristof Milak aus Ungarn scheint mehr als 200 Meter von Pontys Reichweite entfernt zu sein. Neben Ponti wird auch Maria Ugolkova im Foro Italico sein. Der 33-jährige Schweizer schaffte es über 200 m Lagen als Sechster ins Finale.

Der Traum, die Schweizer Nationalhymne zu hören

Sie hat sich wohl gesagt: „Wenn es reicht, dann reicht es – und sonst nicht.“ Aber selbst im schlimmsten Fall gibt es noch eine Chance, konnte sich Mamié zuverlässig versichern. Tatsächlich schaffte sie es, sich keinen “zusätzlichen Druck” zu machen. Umso größer war die Freude nach dem Match um die Goldmedaille. „Ich habe sehr, sehr oft davon geträumt, bei so einem Wettkampf auf dem Podium zu stehen und die Hymne zu hören. Dieses Ziel wollte ich hier erreichen. Es war wirklich schön auf dem Podium, aber ich habe es nicht mitbekommen.” Mamié nimmt ihre Goldmedaille entgegen Video: SRF Infolgedessen hat Mamié ihre Entscheidung, die Nationalhymne mitzusingen, nicht umgesetzt. Anders als früher bei der Schweizer Fussballnationalmannschaft war das aber keine grosse Sache. (dab/sda)

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