Fragen & Antworten Stand: 15. August 2022. Autoren: Niko Schleicher und Helge Hommers Der 32-Jährige, der in einer Mutprobe von einer Brücke über die Weser gesprungen war, wird noch vermisst. Alleine im Fluss zu schwimmen ist ziemlich gefährlich. Die Suche nach dem 32-jährigen Mann, der von der Bürgermeister-Smidt-Brücke auf die Weser gesprungen war, dauert an. Der Mann, der den Sprung im Rahmen einer Mutprobe geschafft hat, wird noch immer vermisst – und das Gebiet, in dem er gefunden werden könnte, schrumpft. „Theoretisch besteht aber noch die Möglichkeit, dass er selbst aus dem Wasser kommt“, sagte Polizeisprecher Nils Matthiessen. Aber nicht nur Brückenspringen, auch das Schwimmen in der Weser birgt einige Risiken. Wir erklären, welche das sind. Wie oft springen Menschen an der Weser von Brücken? Laut Matthiesen springen die Menschen bei hohen Temperaturen oft von den Weserbrücken ins Wasser. Oft ist Alkohol im Spiel. Neben der Burgermeister-Smidt-Brücke ist auch die Wilhelm-Kaisen-Brücke beliebt. „Manchmal endet es tödlich, manchmal erreichen die Springer unversehrt das Ufer“, sagt Philipp Postulka von der DLRG Bremen. Neben dem harten Aufprall auf die Wasseroberfläche und der teilweise geringen Tiefe des Flusses kann auch der plötzliche Temperaturunterschied schwerwiegende Folgen haben. „Wenn du bei diesen Temperaturen in eine deutlich kältere Weser springst, muss dein Körper erst einmal damit klarkommen“, sagt Postulka. Selbst unverletzte Springer konnten ihren Wagemut teuer bezahlen. Von einer Brücke zu springen ist schließlich eine Ordnungswidrigkeit. Und wenn Feuerwehr und Polizei zum Einsatz kommen, steigen die Kosten schnell in den vierstelligen Bereich, sagt Polizeisprecher Matthiesen. Außerdem ist das Baden und Schwimmen 100 Meter vor und hinter Brücken in Bremen ohnehin verboten. Aber warum ist das Baden in der Weser gefährlich? Die Weser sei kein Badegewässer, sagt Postulka von der DLRG: „Die Strömung ist zu stark, um dagegen anzuschwimmen.“ Selbst erfahrene Schwimmer laufen Gefahr, zu weit unter der Wasseroberfläche zu reißen. In bauch- oder brusttiefem Wasser zu stehen, wie im Café Sand, sei kein Problem, betont Postulka, aber die Strömung komme etwas später. Und es ist schwer, jemanden aus dem Wasser zu retten, der in einen Wirbel gerät. Wie gefährlich sind die Schiffe auf der Weser für Badegäste? Lastkähne sind für Badegäste aus mehreren Gründen gefährlich: Erstens, weil die Gefahr groß ist, von einem Schiff angefahren zu werden. Denn Fahrzeuge dieser Größe brauchen mehrere hundert Meter, um einem Hindernis wie einem Schwimmer auszuweichen. Andererseits entwickeln vorbeifahrende Schiffe mitunter einen starken Sog, der nicht nur Kinder in die Tiefe ziehen kann. „Es ist nicht unfair, dass an vielen Stellen an der Weser das Baden verboten ist“, warnt Polizeisprecher Matthiesen. Wie viele Menschen sterben jedes Jahr in Bremer Gewässern? Im Vergleich zu anderen Ländern sei die Zahl der Badetoten im Land Bremen relativ gering, sagt Postulka von der DLRG. Während 2020 drei Menschen starben, waren es im Vorjahr zwei Menschen. In der laufenden Badesaison gab es bisher einen Todesfall: Mitte Juli ertrank ein 18-Jähriger im Mahndorfer See. Allerdings, so Postulka, habe es auch Jahre gegeben, in denen bis zu zehn Menschen ertrunken seien. „In einem Fluss lauern viele Gefahren“, sagt Postulka. Anstatt an die Weser zu fahren, sollten Sie daher den Werdersee, das Stadtbad oder einen der acht Bremer Badeseen besuchen. „Es gibt viel schönere Alternativen“, sagte der DLRG-Schwimmer.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 15. August 2022, 19:30 Uhr.