RBB-Abendshow-Moderatorin über Begegnung mit Patricia Schlesinger
Lemke berichtete der Runde, dass die beiden bei dem zufälligen Treffen vor der RBB-Redaktion nicht allein gewesen seien. An Lemkes Seite steht RBB-Recherchejournalist Rene Althammer – der die Rechercheabteilung des Senders übernommen hat, die den Fall Schlesinger selbst aufklären soll. „Und dann ist er einfach aus dem Haupteingang gelaufen, als wäre nichts gewesen“, erinnerte sich die RBB-Moderatorin an ihre vermutlich letzten Momente mit Schlesinger am Bahnhof. „Sie hatte nur eine schwarze Aktentasche und das sagte sie, als sie ihre Aussage las.“ Schlesinger hielt am Abend vor ihrer Entlassung eine Schlussrede vor dem Radiovorstand des RBB, in der sie erstmals zu den Vorwürfen Stellung nahm. Das Treffen nahm dann eine weitere seltsame Wendung, so Lemke. „Rene Althammer hätte sie gerne gehabt (Redenmanuskript Schlesingers, Anm. d. Red.), wollte sie ihm aber nicht geben.“ Lemke konnte bei der scheidenden ehemaligen RBB-Chefin keine Enttäuschung oder Reue feststellen: „Sie wirkte vollkommen gelassen und mit sich im Reinen – das fand ich erstaunlich.“
Die finanziellen Folgen nach Schlesingers Entlassung sind unklar
Für Lemke ist klar: “Sie darf nicht ungern ins ‘Chez Krömer’ gehen.” Schlesinger ist vor rund einer Woche als Chef des ARD Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) unter zahlreichen Vetternwirtschaftsvorwürfen zurückgetreten. Wenige Tage zuvor hatte er sich bereits als ARD-Chef zurückgezogen. Der Fall hat den Sender in eine beispiellose Krise gestürzt, die auch Auswirkungen auf alle öffentlich-rechtlichen Sender hat. Unklar war am Abend zunächst, ob es eine Abfindung und wie hoch die Rentenansprüche sind. Dies liegt nun in den Händen des Vorstandes. Es wurde kein Zeitrahmen für eine Entscheidung angegeben. Patricia Schlesinger ist seit 2016 Intendantin. Ihre zweite Amtszeit hätte bis 2026 dauern sollen. Die 61-Jährige habe an der Rundfunkratssitzung teilgenommen, bestätigte Kirchbach. Aus beteiligten Kreisen hieß es, er solle sich entschuldigen.