15.08.2022 20:53 Uhr

Gegen ihn wurde eine Aussage von Karl Lauterbach zur Coronavirus-Erkrankung angezeigt – er soll gegen die Isolationspflicht verstoßen haben. Doch der Bundesgesundheitsminister weist die Forderungen zurück. Er habe keine Symptome mehr gehabt, sagt er. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe die Corona-Isolation zu früh beendet. Diesen Vorwurf hatten mehrere Politiker erhoben, nachdem der Sozialdemokrat nach seiner Erkrankung gesagt hatte, er sei nicht in guter körperlicher Verfassung und am nächsten Tag im Kabinett. Hintergrund sind die Berliner Corona-Regeln, die 48 Stunden Symptomfreiheit vorschreiben, bevor man die Isolation beenden kann. Aber er habe keine Symptome mehr, keine Hals- oder Kopfschmerzen, aber er sei einfach noch nicht fit, sagte Lauterbach dem Spiegel. Er hatte 48 Stunden vor Beendigung der Isolation negativ getestet – dreimal. Das Gesundheitsministerium hatte die Vorwürfe zuvor in einer Stellungnahme zurückgewiesen. „Der Minister war 48 Stunden lang beschwerdefrei, bevor er am Mittwoch das Kabinett besuchte“, sagte er auf eine Frage von Welt.

Lauterbach findet die Forderung legitim

„Es ist nur richtig, dass ich gefragt werde, ob ich gegen die Isolationsregeln verstoßen habe“, sagte Lauterbach. „Denn wenn Sie das tun, gefährden Sie Ihre Mitmenschen“, erklärte er. „Wir müssen uns an die Isolationsregel halten“, sagte Lauterbach. Sonst würden Menschen mit Symptomen ins Büro gehen und Arbeitgeber könnten ihre Mitarbeiter entsprechend unter Druck setzen. “Das können wir nicht wollen.” Der frühere Berliner Bundestagsabgeordnete Marcel Lute reichte Klage gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein. Sie wirft ihm vor, seine Isolation vorzeitig beendet zu haben. „Der Gleichbehandlungsgrundsatz verlangt, dass der Fall öffentlich aufgeklärt und Herr Lauterbach zur Rechenschaft gezogen wird“, argumentiert Luthe. Ansonsten müssten auch alle anderen Bürger in Ruhe gelassen werden.