Deutsche Bahnradfahrer sind ein absoluter Medaillengarant.  In einem irren Endspurt zog heute Emma Hinze nach und gewann ihr drittes EM-Gold.  Maximilian Dörnbach holte Bronze im Zeitfahren.     

Einen wahren Medaillenregen haben die deutschen Bahnradsportler bei der EM in München bisher abgeliefert. Am fünften Spieltag ging es weiter. Emma Hinze hat in München mit Gold im Sprintrennen ihren dritten EM-Titel gewonnen. Maximilian Dörnbach gewann Bronze im Zeitfahren. Der Omnium-Wettkampf der Frauen wurde von einem schweren Sturz überschattet.

Millimeterentscheidung: Emma Hinze wird Sprint-Europameisterin

Im Sprintfinale machte es Emma Hinze an diesem Abend noch einmal richtig spannend. Nachdem sie den ersten Heat leicht gegen ihre französische Rivalin Mathilde Gros gewonnen hatte, konnte Hinze sie im zweiten nicht überholen. Eine dritte Runde musste die Entscheidung treffen. Und wie!

In einem sehr engen Finale setzte sich die 24-Jährige aus Cottbus in den letzten Sekunden gegen die Französinnen durch und holte sich als Königin des Münchner Bahnradsports ihren dritten EM-Titel.

Durchsetzt mit Tränen und Übelkeit

„Mir ging es morgens richtig schlecht und dann dachte ich, ich wäre nur noch Vierte. Ich hatte keine Energie mehr, weil ich im Halbfinale alles gegeben hatte“, sagte Hinze kurz nach ihrem goldenen Ritt im ZDF: „Als ich ging ins dritte Finale, ich dachte, das war es, ich brach in der Mitte zusammen und weinte, ich habe das alles einmal durchgemacht, aber mein Team hat mich wirklich gut gemacht und jetzt kann ich nicht glauben, dass ich schon gewonnen habe.

Leas Teamkollegin Sophie Friedrich verpasste knapp eine Medaille. Im kurzen Finale unterlag sie Lorin van der Riesen aus den Niederlanden und verpasste Bronze.

Dörnbach gewinnt Bronze, Jurczyk wird Fünfter

Maximilian Dörnbach lief im Zeitfahren-Finale der Herren besser. In einem spannenden Rennen zeigte der 26-Jährige eine starke Leistung und sicherte sich den dritten Platz. Das Gold ging an Melvin Landerneau aus Frankreich, das Silber an Matteo Bianchi aus Italien. Der zweite deutsche Starter im Finale, Marc Jurczyk, wurde Fünfter.

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Omnium: Vier Disziplinen, ein europäischer Titel

Die Omnium-Rennen wurden parallel zum Zeitfahren und Sprintrennen ausgetragen. Der Wettbewerb besteht aus vier Einzeldisziplinen, die alle innerhalb eines Tages ausgetragen werden. Beim Scratch-, Speed-, Elimination- und Punkterennen sammeln die Fahrer Punkte, die dann für das Endergebnis addiert werden.

Schwerer Sturz überschattet Punkterennen der Damen, Teutenberg Sechste

In der letzten der vier Einzeldisziplinen, dem Punktefahren, startete Lea Lin Teutenberg sehr gut ins Rennen. Gleich zu Beginn wagte er einen furiosen Vorstoß und sicherte sich mit dem Sieg in der ersten Runde 20 Punkte. In der Gesamtwertung sprang er damit vom neunten auf den vierten Platz.

Danach musste das Rennen jedoch wegen eines schweren Sturzes für eine dreiviertel Stunde unterbrochen werden. Argiro Milaki aus Griechenland und Ganna Solovei aus der Ukraine mussten behandelt und anschließend ins Krankenhaus gebracht werden. Am Abend gaben die Beamten Entwarnung. Beide Athleten sollten sich dessen bewusst sein.

Teutenberg, 23, wurde Sechster. Europameisterin wurde die Italienerin Rachele Barbierei vor der Französin Clara Copponi und der Polin Daria Pikulik.

Malchareks Omnium in ihren Top Ten

Im Omnium-Wettbewerb wurde Moritz Malcharek an diesem Abend Neunter. Der Franzose Donavan Grodin gewann vor Simone Consonni (Italien) und Sebastian Mora Vedri (Spanien). Nach drei der vier Disziplinen lag der Berliner auf dem elften Platz. Zu Null gewann Malczarek überraschend Silber bei der EM.