Mehr als 90 Verletzte und der Streit darüber, wer zuerst Pfefferspray eingesetzt hat

Stand: 15:16 Uhr|  Lesezeit: 3 Minuten 
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Am Wochenende gelang es Klimaaktivisten, in Hamburg Bahnstrecken und zwei Brücken zumindest kurzzeitig zu sperren. Einmal kam es zu Zusammenstößen zwischen den Teilnehmern und der Polizei. Bei der Blockade des Hamburger Klimacamps wurden bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Aktivisten 37 Polizisten und mehr als 60 Demonstranten verletzt. Über die Schwere der von der Polizei erlittenen Verletzungen könne noch nichts gesagt werden, teilte die Polizei am Montag in Hamburg auf Anfrage mit. Unter den Aktivisten wurden nach Angaben der Organisation “Ende Gelände” mehrere Hundert Demonstranten nach einem Pfefferspray-Einsatz ins Krankenhaus eingeliefert, mehrfach verletzte Aktivisten vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Aktivisten schätzen, dass mehr als 60 Demonstranten verletzt wurden, weil nicht alle Opfer herauskamen. Nach Angaben der Polizei wurden am vergangenen Samstag im Zusammenhang mit den Blockadeaktionen 58 Personen festgenommen. Alle seien inzwischen freigelassen worden, sagte er am Montag. Beamte fanden auch persönliche Informationen in 526 Fällen. Die Zahl der Strafanzeigen steht noch nicht fest, da einige der Anzeigen noch laufen.

Pfefferspray, Fledermäuse und Wasserwerfer

Am Sonntag legten mehrere hundert Demonstranten im Stadtteil Hausbruch die Gleisanlagen der Hamburg Port Authority lahm und blockierten die Kattwykbrücke.  Etwa 30 Aktivisten blockierten später die Köhlbrandbrücke, indem sie ihre Hände zusammenklebten, hieß es.  An den Blockaden beteiligten sich laut “Ende Gelände” mehr als 2.000 Aktivisten.  Im Einsatz waren laut Polizei 1400 Beamte aus Hamburg und acht weiteren Bundesländern.
Am Sonntag versuchten Polizisten, zwei Klimaaktivisten zu befreien, die auf der Köhlbrandbrücke an ein Eisenrohr gefesselt waren 
Quelle: dpa/Daniel Bockwoldt 

Vor allem bei der Reinigung der Kattwyk-Brücke kam es zu Zusammenstößen zwischen Aktivisten und der Polizei. Die Polizei setzte Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer ein. Ob die Aktivisten zuerst Pfefferspray eingesetzt haben, ist umstritten. Hier finden Sie Inhalte von Twitter Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Protestorganisatoren kritisieren Polizeibrutalität als „Willkür“ gegen Klimaproteste. Besonders problematisch war laut “Ende Gelände”, dass die Polizei die Sanitäter nicht schnell zu den Verletzten ließ. Die Polizei hat am Sonntag via Twitter ausführlich zur Nutzung der Kattwyk-Brücke Stellung genommen. Sie wehrt sich insbesondere gegen den Vorwurf der Verbreitung falscher Nachrichten. Durch die wiederholte Anwendung von Pfefferspray entsteht eine Aerosolwolke, was sich natürlich auch auf Rettungskräfte auswirkt, insbesondere in einer mitunter dynamischen Situation. Dies sei weder in der Mitteilung auf Twitter noch in der Pressemitteilung ausgeschlossen oder anders beschrieben worden: „Den Fake-News-Vorwurf weisen wir kategorisch zurück.“ Hier finden Sie Inhalte von Twitter Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Das Klimacamp findet vom 9. bis 15. August in Hamburg statt. Bündnis aus Linken und klimapolitischen Gruppierungen fordert mehr Klimagerechtigkeit. Sie kritisieren unter anderem, dass Öl- und Gaskonzerne von der Krise profitieren werden. „Während die steigenden Preise und die Inflation fossiler Brennstoffe für viele Menschen ein Armutsrisiko darstellen, macht die Öl- und Gasindustrie Milliardengewinne“, so „Ende Gelände“. Lesen Sie auch Lesen Sie auch Angriffe mit Pfefferspray Neben den Blöcken gab es am Wochenende noch weitere Aktionen und Aufzüge. Bei der ersten Großdemonstration am Samstagmorgen starteten rund 2.000 Menschen aus dem Altonaer Volkspark. Der Slogan: „Gegen LNG, Kolonialismus und Bergbau – schluckt den versteinerten Kapitalismus!“ Nach Angaben der Polizei vom Sonntag beteiligten sich am Wochenende auch an weiteren Protesten bis zu mehreren hundert Menschen.