Der Almsommer neigt sich langsam dem Ende zu und nicht alle Tiere kehren immer sicher ins Tal zurück. In diesem Jahr musste die Hubschrauberfirma Wucher Helicopter 40 Rinder retten. Die meisten Kosten trägt das Land, früher wurden tote Tiere einfach in die Luft gesprengt.
15.08.2022 08.51
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Der Almsommer ist noch nicht vorbei, aber der Wuchererhubschrauber musste 40 Mal abheben, um tote Tiere aus den Bergen Vorarlbergs zu holen. Das seien tendenziell mehr als im Vorjahr, sagt Wucher-Sprecher Dieter Heidegger. Im vergangenen Jahr wurde der Helikopter 52 Mal angefordert. Wucher führt diese Rettungsaktionen im Auftrag des Staates durch. Der Helikopter wird gerufen, wenn ein totes Tier an einer ungünstigen Stelle liegt und nicht einfach weggetragen werden kann, wie zum Beispiel in einer Schlucht.
Kuhexplosionen sind nicht mehr erlaubt
Vor 2001 war es auch in den Alpen möglich, tote Tiere zu sprengen – natürlich nur in klar definierten Ausnahmefällen. War beispielsweise eine Rettung aus unwegsamem Gelände nicht möglich, hatte der Landwirt die Möglichkeit, einen Sprengstoffoffizier zu rufen. Die wichtigste Bedingung dafür: Das Tier darf nicht an einer Krankheit gestorben sein. Die Explosion sollte das tote Tier in Teile zerteilen, die nicht mehr als ein Kilogramm wiegen. Raubtiere und Mikroorganismen fressen die Kadaverteile in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen. Diese Art der Abtreibung sorgte für viel Aufregung, weshalb sie schließlich verboten wurde. Als Entschädigung zahlt das Land den Landwirten den größten Teil der Kosten für Hubschrauberrettungen. Ist dies nicht möglich, bleibt das Tier liegen.