„2022 ist bisher ein Rekordjahr“, sagte EFFIS-Koordinator Jesus San-Miguel. “Dürre und extrem hohe Temperaturen haben ganz Europa getroffen.” Dadurch erhöht sich die Gefahr von Waldbränden erheblich. “Die Situation ist alarmierend – und wir treten gerade mitten in die Brandsaison ein.” Spanien ist dieses Jahr mit 249.000 verbrannten Hektar am stärksten betroffen. Es folgen Rumänien mit 151.000 und Portugal mit mehr als 75.000 Hektar.
Feuer in der Nähe des Dorfes Mostuéjouls
Nachdem in Südfrankreich ein Waldbrand ausgebrochen war, mussten unterdessen tausend Menschen ihre Häuser wieder verlassen. Nach Angaben der örtlichen Behörden im Departement Aveyron vom Sonntag schien das Feuer in der Nähe des Dorfes Mostuéjouls auf dem Weg zu sein, bevor es am Samstagnachmittag erneut “heftig” aufflammte. Demnach seien seither weitere 500 Hektar Land abgebrannt. Insgesamt wurden am Sonntagmorgen mehr als 1.200 Morgen von den Flammen verzehrt. Das Feuer brach am vergangenen Montag aus und 3.000 Menschen wurden vorsorglich evakuiert. Sie waren in ihre Häuser zurückgekehrt, nachdem das Feuer unter Kontrolle zu sein schien. In Ostfrankreich kündigte die Polizei am Wochenende an, den Zugang zu den meisten Wäldern im Departement Bas-Rhin an der Grenze zu Deutschland zu sperren. Dadurch soll die Gefahr neuer Brände verringert werden. Im Südwesten Frankreichs sorgte Regen in der Nacht zum Sonntag für eine kurze Flaute bei einem Brand, der seit Dienstag 7.400 Hektar vernichtet hat. Die Situation mit dem Brand im Departement Gironde habe sich aufgrund des Regens “über Nacht deutlich verbessert”, sagte Arnaud Mendousse von der örtlichen Feuerwehr. Gleichzeitig schränkte er ein: „Das verschafft einem eine Verschnaufpause, bedeutet aber nicht das Ende des Kampfes.“ Dutzende Feuerwehrleute aus Niederösterreich helfen seit Samstag bei Waldbränden in der Region Bordeaux. Sie haben jetzt das Feuer an der Atlantikküste unter Kontrolle. Wie ein Vertreter der örtlichen Präfektur am Sonntagnachmittag mitteilte, half die regnerische und windstille Nacht. Die 8.000 Einwohner, die vorübergehend ihre Häuser verlassen mussten, konnten zurückkehren. Das Feuer dürfte durch Brandstiftung entstanden sein. (aFP/dpa)