ORF Vorarlberg: Frau Schwarzmann, die Gemeinde Alberschwende und das Land arbeiten an einem Großprojekt für die Umfahrung Alberschwende. Es handelt sich um eine Tunnellösung mit einer Länge von fast vier Kilometern. Es ist keine Vision, aber es wird hart und ernsthaft daran gearbeitet? Schwarzmann: Ja, daran arbeiten wir sehr hart und ernsthaft. Ich gebe zu, es ist lange her, aber wir waren noch nie so weit wie jetzt. Wir haben jetzt zwei Landebahnen – die Landebahn L200 und eine zweite Landebahn. Das ist die Staatsstraße von Buch, die direkt zum Dorfplatz führt. Und wir sind sehr daran interessiert, hier weitere Schritte gehen zu können. ORF Vorarlberg: Auch finanziell ist das mit rund 260 Millionen Euro ein Großprojekt, also ähnlich groß wie der City-Tunnel Feldkirch. Aber Sie sagen, das ist nicht nur ein Projekt für Alberschwende, sondern erfüllt auch eine wichtige Funktion, welche? Schwarzmann: Die L200 hängt am übergeordneten Straßennetz und ist eigentlich der Zubringer im Bregenzerwald. Die Zahlen zeigen es: Täglich passieren durchschnittlich 15.000 Fahrzeuge die Gemeinde in den Bregenzerwald. Alberschwende Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann (ÖVP) ORF Vorarlberg: Ein zweites wichtiges Thema, nicht nur in Alberschwende, ist das Wohnen und Bauen. Wir alle wissen, dass die Preise sehr stark gestiegen sind. Was suchen Menschen, die nach Alberschwende kommen? Sind kleinere Einheiten geplant oder haben Sie noch alte Bilder im Kopf? Schwarzmann: Es gibt viele Fragen, aber viele wollen ein Grundstück oder ein Haus in Alberschwende kaufen. Verdichtetes Bauen steht noch nicht auf der Agenda. Wir haben gemeinnützige Wohngemeinschaften, die gut besetzt sind, aber es gibt keine lange Warteliste. ORF Vorarlberg: Kommen wir zum Thema Nahversorgung und Kaufkraft. Nun will der Messepark die Verkaufsflächen um 4.000 Quadratmeter erweitern. Welche Auswirkungen hat das auf den Bregenzerwald? Schwarzmann: Ich verstehe, wenn der Bregenzerwald kämpft. Es ist wichtig, dass unsere Ortszentren nicht versiegen. Die Lebensmittelkette Hofer kam vor rund 15 Jahren in die Albeschwende. Dies führte nicht dazu, dass Unternehmen abwanderten. Tatsächlich bekommen wir sogar noch mehr Besucher, weil Hofer einfach ein größeres Einzugsgebiet hat und viele Leute hierher kommen und dann natürlich im Dorf einkaufen gehen.