FPÖ-Chef Herbert Kickl appellierte am Sonntag an Kardinal Christoph Schönborn, die Kirchensteuerzahlungen angesichts der extremen Inflation auf unbestimmte Zeit auszusetzen. „Gerade als Kirchenoberhaupt sollte er wissen, wie Armut und Existenzängste Menschen treffen können – und für viele von ihnen zählt jeder Cent, den sie zur Verfügung haben oder nicht“, sagte der FPÖ-Chef in einer Aussendung. „Ein solcher Akt christlicher Nächstenliebe wäre ein Zeichen für mehr Zusammenhalt und eine kleine Hilfe in großer Not“, sagt Kickl. Zwar kann man sich in manchen Fällen auch aktiv von Beiträgen abmelden, aber das ist zum Beispiel für ältere Menschen sehr schwierig.
Erzdiözese: Anpassung an die „individuelle Situation“
Darauf reagierte das Erzbistum Wien und verwies auf die „jahrelange Praxis in der katholischen Kirche“, wonach die individuelle Situation des Beitragszahlers bei der Berechnung des Kirchenbeitrags berücksichtigt werde. „Natürlich wird sich weder in der aktuellen Krise noch in der Zukunft etwas ändern“, betonte die Pressestelle der Erzdiözese Wien laut Kathpress. Bei der Suche nach individuellen Lösungen für Notsituationen wisse der Kirchenbeitragsverantwortliche „natürlich, dass der Kirchenbeitrag für viele Menschen eine Belastung darstellt“, sagte er. Kickl appellierte nicht nur an Schönborn, sondern auch an den Bischof der Evangelischen Kirche, Michael Chalupka, und an das Oberhaupt der Altkatholischen Kirche, Bischof Heinz Lederleitner. (WAS)