Das könnte für Bahnreisende zu weiteren Verzögerungen führen: Die Bundesregierung will Öl, Gas und Kohle vorrangig auf der Schiene transportieren. Der Grund: die Energiekrise. Von Birthe Sönnichsen, ARD-Hauptstadtstudio

Wegen der Energiekrise ist die Bundesregierung auf Kohle und Öl zurückgekehrt. Dies führt zu logistischen Problemen. Bundesfinanzminister Robert Habeck (Grüne) hatte bereits angekündigt, Züge mit Kohle, Öl oder Erdgas vorrangig zu befördern. Gemeinsam mit Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) arbeitet er an der entsprechenden Regelung. Logo WDR Birthe Sönnichsen ARD Hauptstadtstudio Ein Entwurf liegt nun der Nachrichtenagentur dpa vor. Daher sollte sichergestellt werden, dass Kohlekraftwerke und Raffinerien ausreichend versorgt werden. Vorfahrt für den Energietransport bedeutet auch: noch mehr Verspätungen für den Personenverkehr. Dann müssen Fernzüge und Regionalzüge im Zweifel warten.

Angst vor weiteren Staus auf dem Schienennetz

Bundesverkehrsminister Wissing räumte ein, dass einige Hauptstrecken bereits überlastet seien. Auch das Bündnis pro Schiene befürchtet, dass beispielsweise durch die Priorisierung von Kohletransporten das Schienennetz weiter überlastet wird.

Ein weiteres Problem sehen die Minister in niedrigen Flussständen. Dadurch kann derzeit deutlich weniger per Schiff transportiert werden.

Habeck sagte, derzeit seien mehrere Krisen miteinander verbunden: die Energiekrise durch Russlands Angriffskrieg und die Folgen der Klimakrise. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssten jetzt außerordentliche Maßnahmen ergriffen werden, argumentiert der Finanzminister.

Dem Schienenenergietransport sollte Vorrang eingeräumt werden

Birthe Sönnichsen, ARD Berlin, 14.08.2022 13:59 Uhr