Der Vorstand des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) will angesichts des Falls um die zurückgetretene Intendantin Patricia Schlesinger seine Arbeitsweise überprüfen. Die stellvertretende Vorsitzende Dorette Koenig sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, der Ausschuss werde seine Arbeitsweise und die Themenverteilung im Gremium sehr kritisch hinterfragen. König, der vom stellvertretenden Amt an die Vorstandsspitze wechselte, weil Chefprüfer Wolf-Dieter Wolf angesichts zahlreicher Vorwürfe zurückgetreten war, ergänzte: „Wir brauchen gegenseitiges Vertrauen im Vorstand. Ich will es gemeinsam mit dem Vorstand – mit allen.“ Mitglieder bauen. Wir kümmern uns sofort darum.”
Vorgespräche ohne Protokolle?
Zuvor hatte Business Insider berichtet, dass auch vor den Ausschusssitzungen Vorgespräche stattgefunden hätten, über die kein Protokoll geführt worden sein soll. Außerdem soll es neben den Jahresberichten des Senders vertrauliche Sonderberichte geben, auch Schlesingers gesamtes Gehalt soll in einem Dokument aufgeführt werden. Bisher ist die Höhe der Bonuszahlungen nicht bekannt. Ein Sprecher des öffentlich-rechtlichen Senders ARD sagte zu dem Medienbericht: „Es gab Vorgespräche mit Teilen des Vorstands, zum Inhalt können wir keine Angaben machen.“ König kündigte an, an dieser Praxis nicht festhalten zu wollen, sondern sich im Ausschuss darüber beraten zu lassen, wie effektiv die Sitzungsvorbereitung in Zukunft sein soll.