Vom 15. bis 18. August findet in den Festsälen der Hofburg der Internationale Chirurgische Kongress statt. Die rund 1.000 Teilnehmer beschäftigen sich teils mit dem Einsatz von Kameras und Robotern in der Wirtschaft.
14.08.2022 05.00
Ab heute, 5.00 Uhr online
Der diesjährige Weltkongress für Chirurgie ist der 49. Kongress der International Society of Surgery. In diesem Jahr kommt die internationale Konferenz zum ersten Mal seit 1999 nach Wien. Laut Nationalkongresspräsident Albert Tuchman werden schätzungsweise 1.000 Chirurgen aus etwa 95 Nationen zur Konferenz erwartet. Die meisten Teilnehmer kamen normalerweise aus Japan oder den USA. Aufgrund des andauernden Krieges zwischen Russland und der Ukraine würden jedoch weniger amerikanische Teilnehmer die Reise nach Wien antreten, erklärt Tuchmann.
Funktionen mit Kamera und Roboter
Inhaltlich konzentriert sich die Weltkonferenz unter anderem auf die Laparoskopie. „Es ist eine chirurgische Methode, bei der eine kleine Kamera durch einen winzigen Schnitt in die Bauchhöhle eingeführt wird. Die Kamera ist mit einem Videosystem verbunden, wodurch man die Instrumente sehen kann“, sagt Tuchmann. Im Gegensatz zu offenen Operationen würde dies nicht zu großen Langzeitnarben führen. HOFFBURG Vienna Doctors treffen sich jetzt in den Festsälen der Hofburg, wo normalerweise Bälle stattfinden. Man möchte sich auch mit dem Einsatz von Robotern bei Operationen befassen, die eine hohe Präzision erfordern. Generell deckt das Programm ein breites Themenspektrum ab. An der Tagung nehmen laut Tuchmann mehrere Gesellschaften aus unterschiedlichen Fachgebieten der Chirurgie teil. „Dies ist das einzige Treffen so vieler Unternehmen aus dem Bereich der Chirurgie. Das ist wirklich etwas Besonderes“, sagte Tuchmann. Zu den großen Gruppen gehören die endokrine Chirurgie, die sich mit Organen wie der Nebenschilddrüse befasst, oder die Brustchirurgie, die sich unter anderem mit der Brustrekonstruktion bei Krebspatientinnen befasst. An der Konferenz nehmen laut Tuchmann auch kleinere Gruppen wie die Jungchirurgengruppe und Militärchirurgen teil.
Die Veranstaltungen finden parallel statt
In sechs Sälen der Hofburg soll es laut Tuchmann an den vier Konferenztagen zu Treffen kommen. Um das vielfältige Fachprogramm in der begrenzten Zeit unterzubringen, würden die Veranstaltungen parallel stattfinden. „Jede Sitzung dauert etwa anderthalb Stunden, und pro Sitzung werden etwa 20 bis 100 Teilnehmer erwartet.“ Hinzu kommen insgesamt rund 300 internationale Referenten. Das Treffen der seit 1902 bestehenden „International Surgical Society“ findet in der Regel alle zwei Jahre statt. Aufgrund der Pandemie war er jedoch in letzter Zeit abwesend. Hélena Gugerell, wien.ORF.at