Bei einem Unfall am Samstagmorgen auf der A6 am Grenzübergang Kitchee gibt es mindestens drei Tote und mehrere Schwerverletzte.  Es war ein Zugfahrzeug.  Die A6 war an der Ausfahrt Kittsee für Stunden gesperrt.          
     13.08.2022 11.23       
     Elektronik ab heute, 11:23 Uhr.  (Aktualisierung: 19:08 Uhr)

Der Schmuggler wollte gegen halb zehn den Grenzübergang Kittsee auf der A6 passieren und wurde dort kontrolliert. Er gab Gas und fuhr nach Österreich. Er verlor offenbar die Kontrolle über den Kleinbus, der mehr als 20 Personen – darunter auch Kinder – beförderte. Mindestens drei Menschen starben und 17 Menschen wurden verletzt, sieben davon in kritischem Zustand, teilte die Feuerwehr mit.

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Nationalitäten weitgehend unbekannt

Drei leicht verletzte Flüchtlinge stammen vermutlich aus Syrien. Ansonsten gibt es noch keine Informationen zu Nationalitäten. „In dem Fahrzeug befanden sich insgesamt 20 Migranten. Leider kam für drei von ihnen jede Hilfe zu spät, die noch am Tatort starben. Sieben Menschen sollen schwer verletzt worden sein. Sie wurden alle in umliegende Krankenhäuser gebracht, teilweise mit Rettungshubschraubern. Unter den 20 Personen waren vier Kinder“, sagte Polizeisprecher Helmut Marban.

Der mutmaßliche Schmuggler wurde festgenommen

Fünf Notarzthubschrauber, 15 Rettungsfahrzeuge, 13 Feuerwehrfahrzeuge und Polizei waren im großen Stil im Einsatz. Der Autobahngrenzübergang Kittsee war bei der Einreise nach Österreich stundenlang gesperrt. Der mutmaßliche Schmuggler, der den Unfall verursacht hat, wurde inzwischen festgenommen. Laut Polizei soll er russischer Herkunft sein und wird derzeit vernommen. ORF Bei einem Fluchtversuch kam das Fahrzeug von der Fahrbahn ab

Innenminister: Kriminalität aktueller denn je

„Der tragische Tod von drei Menschen heute am Grenzübergang Kittsee/Jarovce zeigt einmal mehr die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der Schmugglermafia. Menschen werden mit völlig falschen Versprechungen angelockt und riskieren dabei ihr Leben. Ein entschlossenes Vorgehen gegen diese Form der organisierten Kriminalität ist dringender und wichtiger denn je. Wie der heutige Vorfall einmal mehr zeigt, zählen Menschenleben für die Menschenhandelsmafia nicht – ihr Tod ist einfach hinnehmbar“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Schnecker: „Endlich gegen Menschenhandel vorgehen“

„Dieser tragische Vorfall zeigt einmal mehr, dass Probleme nicht durch Rhetorik und Öffentlichkeitsarbeit gelöst werden können, sondern indem die Realität akzeptiert und politische Lösungen gesucht und umgesetzt werden. Davon ist die Bundesregierung aber meilenweit entfernt“, kritisierte Landesgesetzgeber Ewald Schnecker (SPÖ). „Wir brauchen schnellstmöglich Bearbeitungszentren außerhalb Europas. Das würde Schmugglern das Geschäftsmodell entziehen und Menschen vor gefährlichen Fluchtwegen bewahren“, fordert Schnecker von Innenminister Karner.