Mehr Engagement für den Klimaschutz – das fordern Aktivisten seit Tagen beim Klimacamp im Hamburger Volkspark. Hunderte Menschen gingen am Samstag auf die Straße, um zu protestieren. Aber es gab auch Blockaden. Bei einer Blockade auf der Kattwyk-Brücke kam es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Aktivisten in weißen Overalls. Die Polizei setzte Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer ein und verletzte offenbar mehrere Menschen. Nach Angaben der Polizei setzten die Aktivisten zunächst Pfefferspray ein, ein Vertreter der Organisation „Ende Gelände“ dementierte. Zuvor hatten etwa 30 Aktivisten beide Fahrspuren auf der Köhlbrandbrücke blockiert, indem sie ihre Hände in eine umgekippte und ausgehöhlte Badewanne gesteckt hatten. Die Polizei kam mit schwerem Gerät und versuchte, die Wanne aufzuschneiden und die eingeklemmten Hände zu befreien. AUDIO: Klimaproteste: Blockaden in Hamburg (1 min) Mehrere hundert Demonstranten hatten zuvor die Gleisanlagen der Hamburg Port Authority im Bereich Hausbruch blockiert. Laut Polizei liefen die Teilnehmer bei einer Demonstration plötzlich auf eine Böschung und setzten sich auf das Gleisbett. Wie die Organisation „Ende Gelände“ mitteilte, wollte man „die einzige Schienenverbindung von und zu den Containerterminals im Hamburger Hafen“ lahmlegen.
Von der Hauptkundgebung zu anderen Demos
Bei einem angemeldeten Protestzug am Morgen zogen Hunderte Demonstranten vom Volkspark in die Innenstadt. Eigentlich wollten sie in die Elbphiharmonie in der Hafencity ziehen. Nach einer Zwischenkundgebung am Altonaer Bahnhof gingen jedoch Hunderte Menschen zu weiteren Protesten. In anderen Stadtteilen im Süden Hamburgs, zum Beispiel in Heimfeld und Wilhelmsburg, wurden später neue Lifte mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern in Betrieb genommen. Video 1 Minute Demonstranten ziehen vom Volkspark zur Elbphilharmonie. Dort ist am Mittag eine Versammlung geplant. 1 Minute
Forderung nach mehr Klimagerechtigkeit
Aktivisten sorgen sich um Klimagerechtigkeit. Sie kritisieren zum Beispiel, dass die großen Öl- und Gaskonzerne von der Krise profitieren. „Während steigende Preise für fossile Brennstoffe und die Inflation viele Menschen in Armut stürzen, macht die Öl- und Gasindustrie Milliardengewinne“, sagte ein Sprecher der Organisation Ende Gelände am Morgen.
Große Klimademonstration auch am Mittwoch
Bereits am Mittwoch demonstrierten 1.500 Klimaaktivisten in Hamburg für mehr Klimagerechtigkeit und gegen die von der Bundesregierung geplanten Gasterminals. Einige Teilnehmer zündeten Rauchbomben, ansonsten blieb es laut Polizei, die auch diese Demo mit einer großen Gruppe begleitete, ruhig. Das Klimacamp findet vom 9. August bis Montag statt. Es ist eine parteiübergreifende Aktionswoche linker und klimapolitischer Gruppierungen. Weitere Informationen Eine weitere Aktion von Teilnehmern des Protestcamps: Rund 1.500 Menschen demonstrieren für mehr Klimaschutz und gegen den Einsatz von Flüssiggas. (08.10.2022) mehr Das Wasser einiger Wasserhähne leuchtet hellgrün. Es ist eine Protestaktion der Gruppe Extinction Rebellion. (08.10.2022) mehr Kurz vor Beginn eines Klima-Protestcamps in Hamburg entrollten Aktivisten Transparente an der Elbphilharmonie. (08.03.2022) mehr Vor allem jüngere Menschen in Hamburg sehen den Klimawandel als Problem. Das zeigen Forschungen des Helmholtz-Zentrums Hereon. (01.07.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90.3 Aktuell | 13.08.2022 | Zeit 17:00