Während die Vorbereitungen für die Mega-Party seit Monaten auf Hochtouren laufen, fiebern auch die Händler der Street Parade entgegen. Nicht nur Musik treibt viele Raver in Trance, sondern auch Drogen – neben Alkohol und Cannabis. Das sind harte Drogen. „Kokain, Ecstasy, Amphetamine und LSD werden häufig konsumiert. Vor allem bei der Street Parade wird viel MDMA meist in Form von Tabletten eingenommen», sagt Dominique Schori (38), Leiterin des Saferparty Streetwork-Teams, gegenüber BLICK. Street Parade-Chef Joel Meier: Was tun Sie, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten? (15:01)
Gleiche Optik, doppelte Wirkstoffmenge
Und oft ist zu viel MDMA in einer Pille. Schori zu Blick: „Viele enthalten 200 Milligramm MDMA und mehr. Das kann schnell gefährlich werden. Vor allem, wenn man nicht genau weiß, was darin enthalten ist.” Da der Markt illegal ist, gleicht der Kauf solcher Pillen einer Lotterie. Die allgemeine Faustregel lautet 1,5 Milligramm pro Körpergewicht für Männer und 1,3 Milligramm für Frauen. Alles darüber kann gefährlich werden. Der Haken: Die Variationen sind riesig – auch wenn das Tablet gleich aussehen mag. Pillenhersteller verwenden unterschiedliche Logos. Automarken, Tiere, aber auch Comicfiguren. Darunter auch die Comicfigur „Punisher“. Die Farbe der Pille: blau. Er taucht immer wieder in Zürich auf. „Die Variationen hier sind riesig. Beispielsweise enthielt die Pille im vergangenen November 271,9 Milligramm MDMA. Im März dieses Jahres jedoch 166 Milligramm. Also fast doppelt so viel“, erklärt der Vertreter der Safer Party.
“Wer macht die stärksten Pillen?”
Es ist nicht klar, warum Pillenhersteller so viel von dem Wirkstoff verwenden. Es gibt mehrere Theorien. „Es kann daran liegen, dass die Produktion einfacher geworden ist und MDMA einfacher zu synthetisieren ist. Außerdem minimieren Schmuggler das Risiko, wenn sie weniger Tabletten mit mehr Wirkstoffen über die Grenze bringen.” Mehr über die Streetparade Dann ist eine Pille nicht mehr für eine Person bestimmt. Das würden auch die Händler wissen und die Pillen entsprechend zubereiten. „Die Tabletten sind dann perforiert und lassen sich leicht in mehrere Teile zerbrechen. Natürlich spielt auch der Wettbewerb zwischen den Händlern eine Rolle: Wer stellt die stärksten Pillen her?”
“Keine Drogentests”
Damit die Mega-Party trotz Drogen nicht in einer Tragödie endet, ist Saferparty Streetwork dabei. Mit Beratung und Informationen zu Drogen. Und besonders wichtig: Stoffanalytik. Mit anderen Worten: Drogenkontrolle. Damit wenigstens die Raver wissen, worauf sie sich einlassen. Street Parade-Chef Joel Meier: Was tun Sie, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten? (15:01) Außerdem hat Schori einen klaren Appell vorweg: “Keine Drogenexperimente.” Das bedeutet, wenn Sie bereits Substanzen verwenden, sollten Sie keine Substanzen einnehmen, die Sie nicht kennen. „Es ist heiß, Tanz- und Trinkwasser ist oft sehr knapp. Das bedeutet ohnehin Stress für den Körper. Wenn Sie Medikamente einnehmen, raten wir Ihnen dringend, viel Wasser zu trinken und den Mischkonsum, insbesondere mit Alkohol, möglichst zu vermeiden.”