Ab: 12.08.2022 16:21 Uhr
Die Aktienmärkte profitieren derzeit von der Aussicht auf eine nachlassende US-Inflation. Sowohl der DAX als auch der US-Aktienmarkt legten zum Wochenschluss zu.
Das jüngste Zwischenhoch an der Börse dürfte sich heute fortsetzen. Der DAX verharrt auf hohem Niveau und hat in der Spitze mit 13.812 Punkten knapp die 13.800-Punkte-Marke geknackt. Das war der höchste Stand seit zwei Monaten. Der Index notiert derzeit etwas niedriger und steuert auf einen Wochengewinn von 1,5 % zu.
Bisher liegt die Spanne im DAX zwischen 13.705 und 13.812 Punkten und ist damit überschaubar. Diese nachlassende Volatilität deutet darauf hin, dass die Anleger weniger nervös sind.
Auch an der Wall Street sind die Kurse gestiegen, wobei der Top-Dow Jones bei der Eröffnung um 0,4 % und die Nasdaq-Technologieaktie um etwa 0,5 % zulegte. Auf der Konjunkturseite steht für den Nachmittag auch die vielbeachtete Verbraucherstimmungsumfrage der University of Michigan in den USA für August an. „Die reale Konsumtätigkeit leidet unter der hohen Inflation und der damit verbundenen Verunsicherung der Verbraucher“, schreiben Helaba-Experten.
Die Inflation in den USA sinkt – aber Experten warnen weiter
Mitte der Woche schürte die sinkende US-Inflation Hoffnungen, dass auch die US-Notenbank (Fed) die Zinsen moderater anheben könnte. Auch die Erzeuger- und Importpreise stiegen zuletzt weniger stark als erwartet, was die aktuell gute Stimmung an den Aktienmärkten verstärkt.
In absoluten Zahlen bleiben die Zahlen jedoch hoch und deutlich über den Zielen der Fed. Die Verbraucherpreise stiegen zuletzt im Juli um 8,5 % gegenüber dem Vorjahr, gegenüber 9,1 % im Juni. Die Federal Reserve betrachtet einen Zinssatz von 2,0 % als inflationsneutral.
Kein Wunder also, dass Experten und Notenbanker der Inflationsbekämpfung grünes Licht geben können und wollen. „Die Euphorie an den globalen Aktienmärkten war vielleicht etwas verfrüht“, schrieb Analyst Christian Henke von IG Markets. Die Fed könnte ihre straffere Geldpolitik noch eine Weile fortsetzen.
Das zeigten auch Äußerungen von Mary Daly, der Präsidentin der Fed von San Francisco. Die Inflation sei immer noch sehr hoch, sodass nächstes Jahr eine straffe Geldpolitik erwartet werde, sagte er. Eine weitere Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte im September ist für Dali durchaus wahrscheinlich.
Auch Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck, ist vorsichtig: „Die Aktienmärkte dürften bis Jahresende eine volatile Seitwärtsbewegung erleben, was für eine neutrale Positionierung in dieser Anlageklasse spricht.“
Wirtschaftsupdate vom 12.08.2022
08.12.2022 09:46 Uhr
Der Euro ist wieder unter 1,03 $
Die Gemeinschaftswährung kämpfte heute weiter um die Marke von 1,03 $, fiel aber heute Nachmittag darunter. Bereits am Mittwoch hatte der unerwartet starke Rückgang der immer noch sehr hohen Inflation in den Vereinigten Staaten den Dollar belastet und wiederum den Euro über 1,03 $ treiben lassen.
Am Morgen erhielt der Euro etwas Unterstützung von überraschend starken Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Die Industrieunternehmen in der Eurozone haben ihre Produktion im Juni deutlich stärker als erwartet ausgeweitet. Zudem wurde die Zahl für Mai deutlich nach oben revidiert.
Ölpreise niedriger
Die Ölpreise fallen nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag nun deutlich. Sowohl der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte North Sea Brent als auch die Sorte US West Texas Intermediate (WTI) sind um mehr als zwei Prozent gesunken.
Gestern hat die erhöhte Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) für die Ölnachfrage in diesem Jahr die Preise um mehr als 4 % bzw. 3 % nach oben getrieben. Die Unsicherheit wurde jedoch dadurch geschürt, dass die OPEC aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten von einer geringeren Ölnachfrage ausging und ihre Prognose zum dritten Mal seit April senkte. Im Moment herrscht auf dem Markt große Unsicherheit über die Nachfrage, sagte Justin Smirk von Westpac. Und solange dies anhält, wird der Markt volatil bleiben.
Der Absatzrückgang bei Volkswagen ist gestoppt
Der einmonatige Absatzrückgang von Volkswagen hat im Juli viel von seiner Schärfe verloren. Insgesamt lieferte der Konzern 725.400 Autos an Kunden aus. Das sind nur 200 weniger als vor einem Jahr. In den vergangenen Monaten hatte Wolfsburg deutlich stärkere Einbrüche verzeichnet, insgesamt zwölf Monate in Folge. Seit Jahresbeginn beliefen sich die Auslieferungen auf 4,6 Millionen Fahrzeuge, das ist fast ein Fünftel weniger als im gleichen Zeitraum 2021.
Bayer muss BASF keine Entschädigung zahlen
Die Bayer-Aktie legt deutlich zu und steht an der Spitze des DAX. Denn im Streit um eine Transaktion aus dem Jahr 2018 muss Bayer dem Chemieriesen BASF keine Entschädigung in Milliardenhöhe zahlen. Ein Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer (ICC) in…